Autor: David (Seite 3 von 7)

Von San Francisco bis Los Angeles

Nachdem ich Uta am Flughafen verabschiedet habe, habe ich mich schnurstracks auf den Weg zu meinem Fahrrad gemacht. Ich habe mich die letzten beiden Wochen gefragt, ob es ihm wirklich gut geht so allein am Flughafen. Glücklicherweise stand es unversehrt noch so da, wie ich es abgestellt habe. Wir haben uns beide gefreut, dass wir uns endlich wieder haben. Anschließend haben wir eine wunderschöne gemeinsame Nacht im Hotelzimmer verbracht 😀

Das wiedersehen mit meinem Fahrrad

Am nächsten Tag ging es raus aus San Francisco zu einem kleinen Campingplatz am Pazifik. Dort bin ich dann auf Hans getroffen. Hans kommt aus der Schweiz uns ist vor ein paar Tagen mit seinem Rad in Sacramento gestartet. Auf dem Campingplatz hat uns dann Richard eingeladen mit in seiner Campingbucht unsere Zelte mit aufzustellen. Richard wohnt in einer anderen Ecke von Kalifornien und ist während der Woche zum Arbeiten hier an der Küste. Und um Geld zu sparen, ist er in dieser Zeit auf dem Campingplatz. Richard war ein redseliger Typ und es hat Spass gemacht sich mit Richard und Hans zu unterhalten.

Ich, Hans und Richard in Half Moon Bay

Am nächsten Morgen bin ich gemeinsam mit Hans aufgebrochen Richtung Santa Cruz. Es wurde ein sehr anstregender Tag, weil wir ständig Gegenwind hatten. Der Gegenwind kam auch die nächsten Tage immer mal wieder auf. Nach der ganzen Zeit die ich jetzt schon insgesamt auf dem Rad unterwegs bin, muss ich sagen, dass Gegenwind die nervigste Sache von allen ist. Das fühlt sich an, wie die ganze Zeit bergauf fahren. Wenn man normalerweise bergauf fährt, weis man, dass es danach wieder bergab geht. Beim Gegenwind ist das leider nicht so, was die Sache frustrierend machen kann. Nach etwa 40 km hat sich dann auch Hans verabschiedet, da er am Ende seiner Kräfte war für den Tag. Ich bin dann noch weitere 50 km gefahren bis Santa Cruz.
Auf dem Campingplatz in Santa Cruz waren dann recht viele Radfahrer. Mit ein paar davon bin ich dann immer wieder auf den nächsten Campingplätzen gelandet. Das war echt schön und es hat sich ein Vertrauensverhältnis aufgebaut. Es hat sich wie eine Art Familie angefühlt.

Auf dem Weg nach Santa Cruz

Durch den Big Sur State Park ging es dann immer weiter Richtung Süden vorbei an wunderschönen Ausblicken. Nach jeder Kurve gab es etwas neues zu entdecken.

Küste in Big Sur

Surferstand in Big Sur

Sonnenuntergang Big Sur

Seelöwen am Strand

Nach ein paar Tagen hat sich dann unsere kleine Fahrradfamilie wieder aufgelöst da jeder andere Pläne und Ziele hat. Für mich war es wirklich schön ein Zeit lang am Morgen und am Abend die gleichen Leute um mich zu haben.

Campround am Refugio State Beach

Und ruck zuck war ich dann auch schon in der Nähe von Los Angeles. Als erstes kam Malibu mit seinen schicken Häusern. Als nächstes Santa Monica mit seinem Pier. Von da startete dann auch ein wunderbarer Radweg weg von der Straße direkt am Strand vorbei an Venice Beach. Auf dem Radweg bin ich dann auch fast die ganze Zeit gefahren bis Sunset Beach. Da habe ich dann erstmal kleine Auszeit genommen.

Pier von Santa Monica

Japandog in Santa Monica

Venice Beach

Long Beach

Long Beach

Könnt ihr euch noch an das Pärchen erinnern, was ich in Banff getroffen habe? Die die mir damals die Lunchbox gemacht haben? Die beiden, Kathlyn und John, wohnen nämlich in Huntington Beach und haben gesagt, ich soll Bescheid sagen, wenn ich in der Nähe bin. Und genau das habe ich auch gemacht. Daher kam ich in das Vergnügen in Sunset Beach ein paar Nächte zu verbringen. Freunde von den beiden haben dort ein Apartment, dass immer leer steht und für Besuch gedacht ist. Somit hatte ich ein kleines Apartment nur für mich mit quasi direktem Strandzugang. Etwa 20 Schritte von der Tür über das Grundstück und ich stehe direkt im Sand.

Am Freitag war hier eine Airshow und in Huntington Beach, wo die beiden hin wollten. Ich habe mir den Spass auch mal mit reingezogen. Prinzipiell reizt mich das ja nicht so, aber ich wollte gern ein bisschen mit an den Freizeitaktivitäten von denen teilhaben. Also sind wir an den Strand um die Flugzeuge und Hubschrauber anzusehen. Zu sehen gab es Flugzeuge aus dem ersten und den zweiten Weltkrieg, aktuelle Kampfjets sowie ein Rettungsaktion mit einem Hubschrauber kurz über dem Wasser. Insgesamt hat sich das für mich alles wie Kriegspropaganda angefühlt. An der Standpromenade haben auch Navy und Army und wie sie alle heißen nach neuen Rekruten gesucht und gezeigt wie „toll“ sie sind und was sie für „geile“ Waffen und Fahrzeuge haben. Was bei mir ankam war die Aussage: „Krieg ist geil“. Das war echt merkwürdig.

Airshow in Huntington Beach

Am Abend bin ich dann mit den beiden ins deutsche Dorf gefahren zum Oktoberfest. In dem Dorf gab es eine größeren Tante Emma laden mit lauter deutschen Produkten. Ein gutes deutsches Brot habe ich allerdings vergeblich gesucht.

John, Kathlyn und ich auf dem Oktoberfest im deutschen Dorf

17 Tage Uta

Am 21. September war es endlich soweit und meine Freundin hat mich in San Francisco besucht. Wir haben viel unternommen. Radfahren über die Golden Gate Bridge, waren auf versteckten öffentlichen Parks auf den Hochhäusern von San Francisco, Campen in den Redwoods, schauten den Sonnenuntergang am Lake Tahoe und den Sonnenaufgang im Death Valley, ließen zu viel Geld in Las Vegas, spazierten über den Hoover Dam und wanderten auf den Glacier Point im Yosemite National Park. Die letzte Nacht verbrachten wir in Sacramento bevor ich Uta dann am 7. Oktober am Flughafen von San Francisco wieder verabschieden musste. Die Zeit verging leider viel zu schnell und der Abschied viel uns beiden sehr schwer. Nochmal werden wir uns nicht für so eine lange Zeit verabschieden. Versprochen!

Wiedersehen in San Francisco

Radeln über die Golden Gate Bridge

Uta übt sich als Friseuse

Auf den Parkdächern von San Francisco

Kuscheln mit den Redwoods

Herumblödeln am Lake Tahoe

Sonnenaufgang im Death Valley

Wenige Sekunden vorm Ziplining in Las Vegas.

Schön sein in Las Vegas

Hoover Dam

Paris in Las Vegas

The Beatles in Las Vegas

Alienbesuch auf der Area 51

Blick auf den ausgebrannten Yosemite

Wunderschönes Yosemite Valley

Schön sein im Yosemite

Blick vom Glacier Point im Yosemite

Verabschieden….

Von der Avenue of the Giants bis nach San Francisco

Aufbruch in Arcata

Von Arcata ging es entlang der 101 zur Avenue of the Giants. Die Avenue of the Giants ist eine 50km lange Straße, die quer durch die Redwoods verläuft.

Avenue of the Giants

Die Atmosphäre hier war einmalig. Die riesigen alten Bäume haben eine ganz besondere Ausstrahlung. Ich bin hier auch einen Tag länger geblieben, um ein Wanderung zu machen. Ich bin zur Big Tree Area gewandert. Dort stehen mit die größten Bäume der Erde. Das Schöne an der Wanderung war, dass es nur über kleine schmale Pfade durch den Wald ging. Und auf den 13km habe ich grade mal 3 Leute getroffen.

Wandern unter den Redwoods

Am Ende der Avenue of the Giants gab es dann noch einen Drive-Thru-Tree. Eigentlich ist das nur eine Touristenfalle und absolut unspektakulär. Der Baum wird auch nur noch über Stahlseile fixiert, da er sonst wahrscheinlich schon längst umgefallen wäre.

Drive Thru Tree

Nach dem Örtchen Legget ging es dann weg von der 101 auf die 1 um wieder entlang der Küste zu fahren. 4 (Fahr-)Tage lang ging es jetzt ständig auf und ab. Teilweise hat das ganz schön genervt und ich wollte nur noch ankommen. Jeden Tag habe ich da mehr als 1000hm zurück gelegt.

Entlang der Küste Richtung San Francisco

In Bodega Bay bin ich dann auf Rick und Jennet getroffen. Die beiden sind Kanadier und touren gerade für 6 Wochen mit ihrem getunten Pick-Up durch die USA. Das war echt ein hübsches Auto. Aber noch besser ist die Geschichte dazu. Das Auto hat damals Rick, als er 16 Jahre alt war, für 100$ von seinem Vater abgekauft. Seit dem gehört es ihm. Mittlerweile ist er 60 Jahre alt. In den letzten vier Jahren hat er es zu der Karre aufgemotzt, die ihr hier auf dem Bild seht. Dabei hat er alles selbst gemacht. Er hat da über 4000 Arbeitsstunden und unzählig viel Geld reingesteckt.
Rick war auch total fasziniert von meiner Art zu reisen. Für ihn ist es unbegreiflich, wie man solange und soviel km mit dem Fahrrad fahren kann. Wir waren für 2 Nächte auf dem gleichen Campground. Und an beiden Abenden haben sie mich zu Essen und Bier eingeladen. Ich habe es genossen.

Rick & Jennet und der Pick-Up

Über die Golden Gate Bridge ging es dann nach San Francisco.

Welcome to San Francisco

In San Francisco konnte ich für drei Tage bei Brian übernachten. Brian ist Rentner und bereits 75 Jahre alt. Er ist selbst Radler und bietet über Warmshowers (www.warmshowers.org) seine Couch anderen Radlern an. Eigentlich hatte ich sogar ein eigens Zimmer für mich.
Brian macht einmal die Woche Freiwilligenarbeit in einer Gärtnerei. Dort werden Pflanzen gezüchtet, die auf dem Bruno Mountain zu Hause sind. Irgendwann werden diese Pflanzen dann auch auf den Bruno Mountain gepflanzt. Einige pflanzen gehen aber auch in den Verkauf, worüber sich das Projekt finanziert. Brian hat mich eingeladen, einmal für ein paar Stunden bei dem Projekt mitzuhelfen. Da habe ich natürlich zugesagt. Gemeinsam sind wir dann mit seiner Nachbarin dahin gefahren. Dort waren dann noch mehr Freiwillige. Wir haben dann alle gemeinsam Pflanzen umgetopft. Und am Ende gab es noch einen gemeinsamen Snack.
Später habe ich dann noch mit Brian eine kleine Wanderung auf den Bruno Mountain gemacht und er hat mir Geschichten über die Gegend, seinem Leben und San Francisco erzählt.
Brian war echt ein spitzen Gastgeber. Ich wünsche ihm alles Gute!

Brian und ich beim umtopfen. (Brian ist der links neben mir)

Blick vom Bruno Mountain Richtung San Francisco

Jetzt gibt es erstmal eine Pause vom Radfahren. Morgen kommt meine Freundin Uta nach San Francisco. Ich freu mich riesig. Nachdem wir uns ein paar Tage die Stadt angeschaut haben, werden wir uns ein Auto mieten und ein bisschen Kalifornien, Nationalpark und Las Vegas erkunden.

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