Nachdem ich Uta am Flughafen verabschiedet habe, habe ich mich schnurstracks auf den Weg zu meinem Fahrrad gemacht. Ich habe mich die letzten beiden Wochen gefragt, ob es ihm wirklich gut geht so allein am Flughafen. Glücklicherweise stand es unversehrt noch so da, wie ich es abgestellt habe. Wir haben uns beide gefreut, dass wir uns endlich wieder haben. Anschließend haben wir eine wunderschöne gemeinsame Nacht im Hotelzimmer verbracht 😀
Am nächsten Tag ging es raus aus San Francisco zu einem kleinen Campingplatz am Pazifik. Dort bin ich dann auf Hans getroffen. Hans kommt aus der Schweiz uns ist vor ein paar Tagen mit seinem Rad in Sacramento gestartet. Auf dem Campingplatz hat uns dann Richard eingeladen mit in seiner Campingbucht unsere Zelte mit aufzustellen. Richard wohnt in einer anderen Ecke von Kalifornien und ist während der Woche zum Arbeiten hier an der Küste. Und um Geld zu sparen, ist er in dieser Zeit auf dem Campingplatz. Richard war ein redseliger Typ und es hat Spass gemacht sich mit Richard und Hans zu unterhalten.
Am nächsten Morgen bin ich gemeinsam mit Hans aufgebrochen Richtung Santa Cruz. Es wurde ein sehr anstregender Tag, weil wir ständig Gegenwind hatten. Der Gegenwind kam auch die nächsten Tage immer mal wieder auf. Nach der ganzen Zeit die ich jetzt schon insgesamt auf dem Rad unterwegs bin, muss ich sagen, dass Gegenwind die nervigste Sache von allen ist. Das fühlt sich an, wie die ganze Zeit bergauf fahren. Wenn man normalerweise bergauf fährt, weis man, dass es danach wieder bergab geht. Beim Gegenwind ist das leider nicht so, was die Sache frustrierend machen kann. Nach etwa 40 km hat sich dann auch Hans verabschiedet, da er am Ende seiner Kräfte war für den Tag. Ich bin dann noch weitere 50 km gefahren bis Santa Cruz.
Auf dem Campingplatz in Santa Cruz waren dann recht viele Radfahrer. Mit ein paar davon bin ich dann immer wieder auf den nächsten Campingplätzen gelandet. Das war echt schön und es hat sich ein Vertrauensverhältnis aufgebaut. Es hat sich wie eine Art Familie angefühlt.
Durch den Big Sur State Park ging es dann immer weiter Richtung Süden vorbei an wunderschönen Ausblicken. Nach jeder Kurve gab es etwas neues zu entdecken.
Nach ein paar Tagen hat sich dann unsere kleine Fahrradfamilie wieder aufgelöst da jeder andere Pläne und Ziele hat. Für mich war es wirklich schön ein Zeit lang am Morgen und am Abend die gleichen Leute um mich zu haben.
Und ruck zuck war ich dann auch schon in der Nähe von Los Angeles. Als erstes kam Malibu mit seinen schicken Häusern. Als nächstes Santa Monica mit seinem Pier. Von da startete dann auch ein wunderbarer Radweg weg von der Straße direkt am Strand vorbei an Venice Beach. Auf dem Radweg bin ich dann auch fast die ganze Zeit gefahren bis Sunset Beach. Da habe ich dann erstmal kleine Auszeit genommen.
Könnt ihr euch noch an das Pärchen erinnern, was ich in Banff getroffen habe? Die die mir damals die Lunchbox gemacht haben? Die beiden, Kathlyn und John, wohnen nämlich in Huntington Beach und haben gesagt, ich soll Bescheid sagen, wenn ich in der Nähe bin. Und genau das habe ich auch gemacht. Daher kam ich in das Vergnügen in Sunset Beach ein paar Nächte zu verbringen. Freunde von den beiden haben dort ein Apartment, dass immer leer steht und für Besuch gedacht ist. Somit hatte ich ein kleines Apartment nur für mich mit quasi direktem Strandzugang. Etwa 20 Schritte von der Tür über das Grundstück und ich stehe direkt im Sand.
Am Freitag war hier eine Airshow und in Huntington Beach, wo die beiden hin wollten. Ich habe mir den Spass auch mal mit reingezogen. Prinzipiell reizt mich das ja nicht so, aber ich wollte gern ein bisschen mit an den Freizeitaktivitäten von denen teilhaben. Also sind wir an den Strand um die Flugzeuge und Hubschrauber anzusehen. Zu sehen gab es Flugzeuge aus dem ersten und den zweiten Weltkrieg, aktuelle Kampfjets sowie ein Rettungsaktion mit einem Hubschrauber kurz über dem Wasser. Insgesamt hat sich das für mich alles wie Kriegspropaganda angefühlt. An der Standpromenade haben auch Navy und Army und wie sie alle heißen nach neuen Rekruten gesucht und gezeigt wie „toll“ sie sind und was sie für „geile“ Waffen und Fahrzeuge haben. Was bei mir ankam war die Aussage: „Krieg ist geil“. Das war echt merkwürdig.
Am Abend bin ich dann mit den beiden ins deutsche Dorf gefahren zum Oktoberfest. In dem Dorf gab es eine größeren Tante Emma laden mit lauter deutschen Produkten. Ein gutes deutsches Brot habe ich allerdings vergeblich gesucht.
Neueste Kommentare