Und Zack…. auf geht’s nach Costa Rica. In Cabo San Lucas musste ich dazu nur mein Fahrrad verpacken, mich in den Flieger setzten und in San Jose wieder aussteigen. Das verlief auch so problemlos und schnell, wie es sich anhört.
Damit habe ich einige Länder übersprungen (Zentralmexiko, Guatemala, Honduras, El Salvador und Nicaragua). Und warum habe ich das gemacht? In erster Linie, weil ich Bock hatte.
Als weiterer Faktor kommt da aber auch sicherlich hinzu, dass diese Länder gerade nicht die sichersten sind. Könnt ihr euch noch an Talan erinnern? Mit ihm stehe ich immer noch im kontakt. Ihm wurde in Guadalajara eine Pistole an den Kopf gehalten beim Versuch ihn auszurauben. Ebenso weis ich von zwei anderen Radfahrern, die ebenfalls in der Gegend um Guadalajara auf einer viel befahrenen Straße mitten am Tag ausgeraubt wurden. Beide Geschichten gingen am Ende glücklicherweise gut aus. Niemand wurde verletzt und es haben alle ihre Sachen wieder.
Insgesamt haben mich die beiden Geschichten jetzt nicht so sehr abgeschreckt, trotzdem durch Zentralmexiko zu radeln aber sie haben sicherlich zu meiner Entscheidung mit beigetragen.
Ergänzend ist noch zu sagen, dass der Teil, den ich durch Mexiko geradelt bin, sehr sicher war. Da brauchte man wirklich keine Angst haben. Die Leute waren alle sehr nett und freundlich. Und das trifft sicherlich auf alle Länder zu – also auch auf die „gefährlichen“. Die Leute sind meistens nett und freundlich und die wenigsten wollen dir etwas böses. Allerdings ist ein gewisses Restrisiko halt nie auszuschließen. Wichtig ist auf sein Bauchgefühl zu hören und das zu tun, was einem richtig erscheint. Und wenn sich 1700 km durch Mexiko radeln und anschließend nach Costa Rica fliegen richtig anfühlt, dann mach ich das halt.
Fahrrad verpacken in Mexiko
Zwischenlandung in Mexiko City
Was für ein Moloch Mexiko-City sein muss. Selbst vom Flieger sah die Stadt einschüchternd groß aus.
Fahrrad wieder zusammenschrauben in San Jose
Nachdem ich dann das Rad wieder zusammengeschraubt hatte, habe ich noch ein bisschen nix gemacht und bin auch mal durch die Stadt geschlendert.
Chillen im Hostel in San Jose
Spazieren in San Jose
Nach zwei Nächten in San Jose ging es dann weiter. Richtung Westen habe ich San Jose verlassen und bin immer den Highway entlang bis zur Küste. Eigentlich ist der Highway gesperrt für Radfahrer. Doch an den Verbotsschildern bin ich einfach vorbei gefahren, da es auch nicht wirklich eine Alternative als Radfahrer gab. Selbst an den Mautstellen haben sie mich einfach durch gewunken. Schien alles also nicht so das Problem zu sein.
Dann ging es mit der Fähre rüber auf die Nicoya-Halbinsel. Kurz nach der Fähre hab ich mich von Dani verabschiedet, da er eine andere Route als ich eingeschlagen hat.
Letzte Trinkpause mit Dani
Erste Eindrücke vom Dschungel auf Nicoya
Es ist hier unglaublich warm mit einer ziemlich hohe Luftfeuchte. Es fühlt sich an wie in einem Gewächshaus… und es riecht auch wie im Gewächshaus. Das Klima macht mir ganz schön zu schaffen und das Fahrradfahren ist dadurch recht anstrengend.
Meine erste Unterkunft auf Nicoya war ein liebevolles kleines Hostel. Die „Zimmer“ hier sind Tipi Zelte mit richtigen Betten drin. Ich konnte allerdings mein eigenes Zelt aufstellen. Von der Stelle aus, hatte ich auch die beste Aussicht vom Grundstück.
Zelten am Alouatta Hostel
Küche und Wohnzimmer vom Hostel
Es gab auch eine kleines Hauskätzchen, die immer zu mir angeschmust kam. Die beiden Besitzer vom Hostel haben mich auch gefragt, ob ich das Kätzchen mitnehmen möchte. Also so richtig ernsthaft jetzt. Das hätte ich ja zu gerne gemacht aber ich glaube das hätte dem Kätzchen nicht so gut getan.
Hauskätzchen
Der nächste Tag sollte mit etwa 30 km recht kurz werden. Am Anfang lies sich die Schotterstraße auch noch recht gut fahren.
Begegnung auf der Straße
Doch dann hat ein Fluss die Straße gekreuzt. Mir fällt auch auf, dass mit die ganze Zeit schon kein Auto mehr begegnet ist. Von der anderen Seite kam glücklicherweise gerade ein Motorradfahrer. Ich hab ihn erstmal beobachtet, wie er den Fluss durchquert. Anschließend habe ich dann vorsichtig mein Rad durch geschoben. Danach konnte ich wieder weiterradeln bis ich nach ein paar Kilometern vorm nächsten Fluss stand. Hier war jetzt niemand, den ich erstmal beobachten konnte. Also hab ich versucht selber ein Weg zu finden und habe mein Rad erfolgreich durch geschoben bekommen.
Einmal durch den Fluss
und dann gleich noch einmal
Danach ging es wieder erstmal gemütlich weiter…
Gemütlich weiterradeln
Bis ich plötzlich am Ende der Straße war. Google Maps sagt da eigentlich was anderes.
The end of the road
Plötzlich war ich also am Strand. Nur durch die Radspuren von ein paar Quads konnte ich ahnen, dass es da weiter geht. Erstaunlicherweise war der Sand recht fest, sodass ich darauf mit meinem Rad fahren konnte. Teilweise gab es aber auch Passagen, wo ich schieben musste, da der Untergrund zu weich wurde. Ich hatte glücklicherweise so geplant, dass ich bei Ebbe durch diese Gegend fahre. Bei Flut wäre es unmöglich gewesen da entlang zu kommen.
Schilder am Ende der Straße. There is no Planet B!
Am Strand entlang
Eine von vielen Begegnungen mit einem Leguan
Völlig durch bin ich dann in Mal Pais angekommen. Meine Sachen waren so sehr durchschwitzt. Man hätte denken können, ich bin direkt aus dem Meer gekommen. Als erstes bin ich, so wie ich war, also mit Klamotten, unter die Dusche gegangen. Und anschließen war wieder Zeit zum relaxen.
Mein Zimmer in Mal Pais
Urlaub
Sonnenuntergang am Strand
Nach zwei Tagen Entspannung ging es dann weiter nach Montezuma. Die „Straße“ dahin war wieder ziemlich aufregend. Außer ein paar Quads sind da keine Autos entlang. Zum Glück hatte es seit ein paar Tagen nicht geregnet, sonst wäre ich da auch nicht durchgekommen. Diesmal haben nur klein Bäche die Wege gekreuzt. Die waren aber nicht das Problem. Anstregend waren die Anstieg. Die waren so steil, dass ich schieben musste. Und da der Untergrund aus angetrockneten Schlamm bestand, bin ich beim bergauf schieben immer mal wieder zurück gerutscht. Teilweise ging es zwei Schritte vor und einen wieder zurück. Wäre die Straße richtig nass gewesen, hätte ich keine Chance gehabt.
Abhängen in Montezuma
Auf einer kleinen Wanderung
Die Nicoya-Halbinsel war echt aufregend und schön. Wer nach Costa Rica kommt, sollte auf jeden Fall hier vorbei schauen. Mir hat es sehr gefallen. Allerdings war ich auch gerade zur Nebensaison und zum Ende der Regenzeit hier. In zwei Wochen geht die Hauptsaison los. Dann kann das auch alles anders wirken.
Und abschließend noch: „There is no Planet B!“
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